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Was
ist seit dem Kauf geschehen?
Ich habe die HR 352 (Bj. 1980) im Herbst 2003 aus erster Hand erworben.
Der Voreigner hatte mir das Boot in einem gepflegten Zustand überlassen:
Von Innen, gemessen am Alter, annähernd neuwertig; von
außen sauber, gepflegt,
- ja leider zu gut gepflegt. Das Teakdeck war
so weit heruntergeschrubbt, dass die Fugendichtungen meterweise
herausfielen, und der Bootsrumpf war matt, bestenfalls noch
seidenglänzend. Den Zusammenhang habe ich aber erst herstellen können,
als ich das Boot leer geräumt habe. Ich habe eine große Einkaufskiste
voll von Schrubbern, Bürsten, Schwämmen, Reinigungsmittel... usw. von
Bord gebracht, - was nicht heißt, dass danach keine Putzmittel mehr an
Bord waren! Nur eben soviel, wie man braucht, und vor allem keine
Schrubber, denn die und ein Teakdeck vertragen sich wirklich nicht! Na
gut, diese Mängel hatte ich schon vor dem Kauf entdeckt und sie hatten
auch einen entsprechenden Preisnachlass zur Folge.
Im Frühjahr 2004, dass Boot lag noch in einer Halle in Hamburg, habe
ich nur noch Antifouling gestrichen und den Propeller ausgetauscht. Ein
dreiflügliger Festpropeller mit einem Durchmesser wie ein Feudeleimer:
Das ging überhaupt nicht! Das Günstigste, was ich damals als Klapp-
oder Verstellpropeller bekommen habe, war ein 3-Blatt-Faltpropeller von
Volvo 18x12 LH für 1.250,00€. Den fahre ich nun schon im achten Jahr.
Vorwärts funktioniert er super, beim Aufstoppen muss man halt wissen,
dass der „Bremsweg“ etwas länger ist. Aber beim Segeln macht er sich
bezahlt, denn ich bin noch nie von einem baugleichen Boot überholt
worden! Und das soll auch, wenn es nach mir geht, so bleiben!
Vielleicht hier noch einen Satz zu den Segeleigenschaften: Ich hatte
das Schlimmste erwartet! Das Boot - ich wollte nie so etwas - mit ca.
8t Gewicht, war nur ein Zugeständnis an meinen weiblichen
Familienbeistand. Wie sich in den letzten Jahren zeigte, läuft das Boot
aber doch deutlich besser als erwartet! Eine gute Höhe, mit einem
Wendewinkel von etwas über 80 Grad und ab 3-4Bft. haben auch moderne
Boote, zumindest hoch am Wind, oft das Nachsehen. Ab 5 Windstärken
kommt dann auch auf allen anderen Kursen Freude auf. Das Boot ist sehr
steif, den „Lenker“ kann man feststellen und getrost loslassen, dass
Schiff fährt wie auf Schienen weiter. Ich selbst hatte schon viele
Boote und habe viele andere gesegelt, aber solch ein Seeverhalten hatte
ich vorher noch nie kennen gelernt. Das möchte ich heute nicht mehr
vermissen!
Im Winter 2004/05 ließ ich das Boot dann noch einmal zu einem Freund in
die Halle bringen. Das Teak-Deck sollte erneuert werden. Kostenangebote
hierfür, die ich bei ver- schiedenen Werften eingeholt hatte, lagen
zwischen 15 und 20.000,00 Euro. Diese Summen hätte ich nicht aufbringen
wollen und so entschloss ich mich, das Deck in Eigenleistung zu
erneuern. Innerhalb von 2 Tagen hatte ich die alten Stäbe herunter. Die
Werft hatte das Deck nur verschraubt und unter jedem Stab eine
Kleinstmenge von Silikon unter das Holz gespritzt. So ließ sich das
alte Deck, nachdem ich die Holzproppen und die Schrauben heraus hatte,
großflächig abnehmen. Glücklicherweise hat Hallberg-Rassy damals schon
einen Schaumkern und kein Balsaholz im Sandwichkern verarbeitet, sonst
wäre sicherlich Wasser über die Hunderte von Schrauben- löchern in den
Kern eingedrungen und es wäre eine sehr aufwändige und teure Reparatur
nötig gewesen. So hatte ich nur noch die Flächen zu säubern, die Löcher
mit Epoxydharz zu verschließen und das Deck nach dem Aushärten etwas
anzuschleifen. Nun hätte es eigentlich los gehen können - nur wie?
Ich hatte so etwas noch nie gemacht und deshalb hörte ich mich schon
den ganzen Sommer in der Seglergemeinde um. Mit Erfolg! Ich lernte einen Bootsbauer kennen, der mir anbot, die
erforderlichen Teak-Leisten aufzusägen und mich bei meinem Vorhaben zu unterstützen.
Und das ging im Zeitraffer so: Laibhölzer, dass sind ca. 10cm breite
Brettchen in Teakdeckstärke (bei mir 12mm) schneiden und rundum an den
Kajütaufbau anpassen. Diese noch nicht verkleben, sondern zunächst nur
mit dem Deck verschrauben. Liegen diese, fängt man an, die Stäbe zu
verlegen. Beidseitig, das ist wichtig, von außen nach innen auf die
Laibhölzer zu. Beidseitig, weil die meisten Boote über die Längsachse
nicht symmetrisch sind und so kann man, um sicher zu stellen, dass die
Stäbe auf beiden Seiten einigermaßen parallel in die Laibhölzer
hineinlaufen, diese in der Breite dann noch rechtzeitig etwas schmaler
zu schneiden, das fällt dann kaum auf.
Die Stäbe passt man dann nacheinander in die Laibhölzer ein. Um dieses
Vorhaben akkurat hinzubekommen, müssen die Laibhölzer immer wieder
abgenommen, bearbeitet und angepasst werden. Das ist mühsam, geht aber
und sieht dann auch super aus. Erst wenn der letzte Stab liegt, können
auch die Laibhölzer mit dem Deck verklebt werden. Hat man das rundum
geschafft, fehlt nur noch der „Fisch“. Das ist das Brett, das in der
Mitte des Vordecks liegt und in das die Stäbe, von BB- und StB-Seite
kommend, beidseitig hineinlaufen.
Dies ist eigentlich das wichtigste Stück des gesamten Teakdecks. Jeder Blick verfängt sich
zunächst auf diesem stück Holz. Um dieses sauber hinzubekommen, habe ich die
neu verlegten Stäbe an den Enden mit weißer Farbe angestrichen und habe
das Brett, dass einmal „der Fisch“ werden sollte, da drauf gedrückt.
Nach dem Abnehmen hatte ich einen „Stempelabdruck“, den ich dann mit
Stichsäge, Oberfräse und viel Schleifpapier ausarbeiten konnte. Auch
das hat geklappt und sah auch noch sehr gut aus! Nach dem Vergießen der
Fugen und dem dann sprichwörtlichen letzten Schliff war alles fertig.
Gut einen Monat Arbeit, alles in allem weniger als 5000€ und ein
Ergebnis, das sich sehen lassen konnte. Ich war zufrieden!
Der Winter war noch lang und so nutzte ich die Zeit in der Halle, um
das Unterwasser- schiff noch abzuziehen und mit einer Osmoseprophylaxe zu
versehen. Wie so etwas gemacht wird, hat wohl jeder, der schon längere
Zeit ein Boot hat, mehr oder weniger leidvoll erfahren. Außerdem
schaffte ich es dann sogar noch, den Rumpf gänzlich matt zu schleifen
und ihn mit AWLGRIP lackieren zu lassen. Und als ich dann mein Boot im
Frühjahr wieder ins Wasser brachte, war ich meinem Anspruch, mein Boot
in einem „annähernd neuwertigen Zustand“ zu halten, ein großes Stück
näher gekommen.
Fünf schöne Segelsommer lagen vor uns; bis zum Absegeln im Jahr 2009...
... Der Wetterbericht versprach uns ein schönes, laues Herbstwochenende
und so entschlossen wir uns, unsere letzte Tour des Jahres in die Schlei
zu segeln. Bei leichten südwestlichen Winden erreichten wir unter Segeln
die Einfahrt in den Hafen Maasholm nach ungefähr fünf Stunden. Ich
startete den Motor, der wie gewohnt gut ansprang, einige Minuten
lief - und dann ausging. Das war neu! Ich versuchte ihn nochmals
anzulassen – ohne Erfolg. Ich barg das Großsegel, fuhr unter Genua
vor Maasholm aus dem Fahrwasser und warf den Anker.
Für mich war klar, dass das ein Kraftstoffproblem war. Der Tank war voll,
die Kraftstofffilter sauber und die Förderpumpe brachte den Kraftstoff
durch Tippen auf den Förderhebel bis zur Einspritzpumpe. Ich entlüftete
das gesamte Kraftstoffsystem noch einmal bis zur Einspritzpumpe. Noch
einmal starten – wieder kein Erfolg. Ich löste eine Druckleitung zum
Einspritzventil, meine Frau ließ den Motor mit dem Anlasser durchdrehen
und ich musste feststellen, dass kein Sprit aus der Leitung kam. Einige
spätere Tests bestätigten meine erste Vermutung: Die Einspritzpumpe war defekt.
Nach ca. 1,5 Stunden Basteln beschlossen wir, den Anker aufzunehmen
und zurück nach Kiel zu segeln. Der Wind wurde schwächer und drehte auf Süd. Ich erwischte noch einen
Anlieger bis Bülk und kreuzte dann in die Förde. Anfangs betrug unsere
Geschwindigkeit noch 3kn, sie verringerte sich aber bis zur Einfahrt
in die Schwentine auf 1kn oder weniger. Es war nun gerade Mitternacht
durch. 200 m vor unserem Liegeplatz stand das Boot und es gab kein
Vor und Zurück mehr. Wir hatten schließlich Glück, dass im Nachbarverein
gefeiert wurde. Ein Mitsegler, der schon ganz gut „geladen“ hatte und am
Steg stand, nahm unser Rufen und Winken schließlich wahr und schleppte uns
mit seinem Boot zu unserem Liegeplatz. Vielen Dank dafür!
Nun musste es schnell gehen, in knapp vier Wochen sollte das Boot aus
dem Wasser ins Winterlager. Mein Motor, ein Volvo MD21B, war ziemlich
genau 30 Jahre alt. Die Reparaturkosten der Einspritzpumpe, eine
französische CAV-Pumpe, sollten mindestens 1000 bis 1200 € betragen.
Lohnte sich das noch? Das fragte ich mich in diesen Tagen immer wieder
und entschied mich schließlich dagegen. Die Firma Rathjen in Heiligenhafen
hatte mir einen Vetus Diesel M4.17 (42 PS), aufgebaut auf Mitsubishi Basis,
für 6900 € ohne Getriebe angeboten. Vetus war der einzige Hersteller,
der mir einen Motor mit SAE7 – Glocke anbieten konnte und somit stand
einer Weiterbenutzung meines Volvo MS3 Getriebes nichts mehr im Weg.
Das war mir natürlich zunächst vor dem Kostenhintergrund wichtig, aber
eben auch, weil es kaum ein anderes mechanisches Getriebe gibt, das fast
so weich wie ein hydraulisches schaltet – praktisch geräuschlos von Vor auf Zurück.
Ich baute die alte Maschine aus und brachte mein Boot ohne Motor ins
Winterlager. Für den alten Motor, den ich über ebay als Ersatzteilträger
verkaufen konnte, bekam ich noch 750€. Nun ging es, noch bevor der neue
Motor zur Abholung bereit stand, an die Umbauarbeiten im Boot. Die alte
Elektrik mit Motorsteuerung auszubauen war kein Problem. Auch der Aufwand
für die Änderung des Motorfundaments hielt sich in Grenzen. Mit Hammer und
Stechbeitel machte ich aus dem alten „Höckerfundament“, ein von vorne nach
hinten glatt durchgezogenes Fundament. Der anfallende Dreck hielt sich
hierbei in Grenzen. Zwar war das Fundament vielleicht 2,5 cm zu breit,
sodass die Bohrungen für die Schwingmetalle recht weit innen gesessen
hätten. Dies glich ich aber mit einer Art „Adapterrahmen“ aus Metall aus.
Da der Vetus Diesel ca. 100 kg leichter als der alte Motor war, spielten
die paar wenigen Kilo hierfür auch keine Rolle mehr. Nachdem ich den
Motorraum noch einmal schön gestrichen hatte, war nun im Boot soweit
alles für den Einbau der neuen Maschine fertig. Nun ging es an die neue Maschine. Es fehlte noch die Torsions- scheibe, über die das Getriebe (26 Zähne) mit der Schwung- scheibe des Motors
kraftschlüssig verbunden wird. Vetus konnte leider keine passende
liefern. Diese konnte ich aber bei der Fa. Krahwinkel für 83 €
erwerben. Leider war der werksmäßig auf die Schwungscheibe
gedrehter Rezess für diese Dämpferplatte (159 mm) zu klein. Somit
musste ich mit einem gewissen Unbehagen die Schwungscheibe des neuen
Motors ausbauen und den passenden Rezess randrehen. Das ging aber deutlich einfacher als befürchtet. Guss
lässt sich gut abdrehen, nur beim Gewinde- schneiden der fünf
Befestigungslöcher musste ich höllisch aufpassen, dass mir der
Gewindebohrer nicht abbrach!
Die „Hochzeit“ zwischen Motor und Getriebe fand in meiner Werkstatt
statt. Alles passte „saugend schmatzend“ ineinander. Der SAE7
Flansch zur Befestigung des Getriebes und die Antriebswelle
ragte mit ihren 26 Zähnen weit genug in die Torsionsscheibe hinein. Die Maschine war nun einbau- fertig und ich mäch- tig stolz.
Schließ- lich hatte ich so etwas vorher noch
nicht gemacht.
Ich hatte mein Boot im Winterlager direkt am Zaun bzw. an der
Straße abstellen lassen. Das war wichtig, denn ein Freund hatte
mir angeboten, den neuen Motor noch im Winter mit Hilfe seines
Ladearms am LKW bei mir ins Cockpit zu stellen. So geschah es
auch und ich konnte dann mit Hilfe eines Flaschenzuges den Motor
in aller Ruhe in den Motorraum setzen, ausrichten und festschrauben.
Nun bestätigte sich auch endgültig, dass der Platz zwischen
Getriebe und meiner gedrehten Ölbadwellendichtung noch reichte,
um eine flexible Wellenkupplung zu montieren. Nur gab es leider für den An- schluss- flansch der Rutsch- kupplung
am Ausgang des MS3 Getriebes keinen passen- den Adapterflansch,
um eine derartige Kupplung zu montieren. Ich musste mich also wieder
an die Drehbank stellen und noch einmal zur „Höchstform“ auflaufen.
Auch dies gelang, und ich konnte die Centa Propellerwellenkupplung (179,90 €)
montieren. Nun war wirklich alles fertig, und im Frühjahr zeigte sich,
dass alles wie gewünscht funktionierte. Der neue Motor läuft absolut
vibrationsfrei, genauso leise und ruhig wie der alte, auf Peugeot
basierende, 100Kg schwerere MD21B.
Mehr konnte ich nicht erwarten!
Noch ein Tipp zum Ausrichten einer Einbaumaschine
Wer glaubt, nach dem Einbau einer Maschine oder nach dem Tausch von Schwingmetallen nur den Antriebsflansch lösen und mit Hilfe einer Fühlerlehre den gleichmäßigen Abstand (das Spaltmaß) an den Berührungsflächen überprüfen zu müssen, der irrt!
Ich war auch erst entsetzt, dass sich mein Motor fast so wie das legendäre „Bund Wurzeln“ schüttelte, als er das erste Mal lief.
Mindestens genau so wichtig ist, dass die Last auf den Schwingmetallen gleichmäßig verteilt ist. Also: Vorne BB-Seite zur StB-Seite und hinten ebenso. Da es wohl keine Waage für solche Anwendungen gibt, muss man höllisch genau die Eindrücktiefe der Schwingmetalle vergleichen. Ich habe festgestellt, dass es dabei auf zehntel Millimeter ankommt. Erst wenn man das gemacht hat - es ist nicht ganz einfach, die Tiefe richtig zu messen - wird die zwei €-Münze hochkant auf dem Ventildeckel stehen bleiben, während der Motor läuft - wenn nicht von alleine, dann aber vielleicht mit einem Tropfen Sekundenkleber unter ihr.
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Mein Weg zu einer Windselbststeueranlage
Es ist wohl knapp 20 Jahre her.
Eine Herrentour war angesagt. Vier Boote aus unserem Verein machten sich von Kiel aus auf den Weg Richtung Faaborg. Der Wind kam so aus 280 Grad 4-5 Bft. mit entsprechender Welle. Es war regnerisch.
Ich fuhr bei einem Freund auf seiner Trio 80 mit. Als wir Laboe passiert hatten, „klinkte“ mein Skipper seine Windselbsteueranlage ein. – Ich war gespannt. Ein paar Handgriffe nur, und der richtige Winkel zum Wind war eingestellt. Die Schotspannung wurde kurz nachjustiert. Die nächsten Stunden „klebte“ das Boot am Wind und wir saßen geschützt unter der Sprayhaube. Ich war begeistert! Kein „Eiertanz“; wir fuhren wie an der Schnur gezogen. Nie hätte ich geglaubt, dass man ein Acht-Meter-Boot bei den Bedingungen mit so kleinen Ruderkorrekturen der Anlage so exakt auf Kurs halten kann! Da stand für mich fest: So eine Anlage will ich auch mal haben! Es vergingen aber noch viele Jahre, bis das entsprechende Boot da war, denn an ein sportlich ausgerichtetes Schiff wollte ich solch eine Selbststeueranlage nicht anbauen.
Ich informierte mich über die gängigen Typen von käuflichen Windselbststeueranlagen und schaute mir auch diverse „Eigenbauten“ an.
Das Funktionsprinzip ist bei solchen Anlagen immer das gleiche:
Eine Windfahne, meist ein Sperrholzbrett, ist mit einem Gegengewicht so ausgependelt, dass sie sich ohne äußere Beeinflussung immer wieder senkrecht stellt. Ein zweites profiliertes Brett, das Servoruder, ragt nach unten dreh- und schwenkbar gelagert ins Wasser. Beide Einheiten sind mittels eines Gestänges miteinander verbunden. Wird nun die Windfahne durch sich ändernde Windeinfallswinkel in die eine oder andere Richtung bewegt, dreht sich das Servoruder im Wasser, und es wird durch die Fahrt, die das Boot macht, nach BB oder StB ausgelenkt. Die Kraft, die durch diese Auslenkung aus dem Wasser entnommen werden kann, ist abhängig von der Bootsgeschwindigkeit und wird mittels Steuerseilen auf die Pinne oder das Rad übertragen.
Einfach und irgendwie genial: Es wird kein Strom verbraucht und die Anlage arbeitet völlig geräuschlos!
Wenn man solch eine Anlage im Betrieb mal einige Stunden beobachtet, merkt man schnell, dass man von Hand sehr viel mehr korrigiert, als es die Windselbststeueranlage tut.
Ich entschied mich damals dafür, mir meine Windsteueranlage selbst zu bauen.
Wichtig waren mir dabei folgende Punkte:
- Die Steueranlage musste sich schnell und einfach abmontieren lassen, schließlich will ich nicht ständig mit so einer Apparatur am Heck herumfahren.
- Die erforderlichen Eingriffe am Boot sollten so gering wie möglich sein und das Servoruder sollte sich bei montierter Anlage leicht und vollständig aus dem Wasser nehmen lassen.
Ich will hier nun keine komplette Bauanleitung ins Netz stellen, daher belasse es bei einigen Bildern, die die Konstruktionsmerkmale meiner Anlage dokumentieren sollen. Vieles kann man anders bauen, einiges vielleicht auch besser. Aber als Anregung für jemanden, der sich auch so eine Anlage bauen möchte, mögen diese Bilder hier vielleicht hilfreich sein.
Eine bittere Erfahrung, die ich beim Bau meiner Steueranlage machen musste, will ich hier aber nicht verschweigen:
Nie wieder würde ich so etwas aus Edelstahl bauen!
Grund: VA ist ein sehr schlechter Wärmeleiter. Beim Schweißen, ich habe alles WIG geschweißt, verzieht sich das Material enorm. Dauernd muss man das Werkstück nachrichten, ggf. auch auftrennen und neu zusammenschweißen. Gerade wenn man, wie ich, mit einem Kegel und Tellerrad arbeitet, wo es auf ein genaues Zahnflankenspiel ankommt, sind die Probleme beim Bau erheblich und der Zeitaufwand enorm, bis das Ergebnis am Schluss akzeptabel ist.
Aluminium wäre da der dankbarere Werkstoff gewesen, da er sich beim Schweißen nur sehr wenig verzieht.
Sechs Jahre fahre ich meine Anlage nun schon. Ab gut zwei Windstärken arbeitet sie auf allen Kursen zuverlässig. Je stärker der Wind und je höher die See, desto überzeugender ist das Steuerergebnis und somit der Nutzen, den man aus solch einer Anlage ziehen kann.
Nie wieder ohne!
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Einige Teile vor dem Verschweißen |
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Drehbare Kopfeinheit zur... |
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...Auswertung des Windeinfallwinkels |
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Getriebe mit Kegel- u.Tellerrad |
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Die Aufnahme für das Servoruder |
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Anlage o. Windfahne u. Servoruder |
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Am Boot montiert mit den Steuerseilen die zur Notpinne führen |
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Thomas
Hardtke
24247 Mielkendorf
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